top of page

💡Menschsein im Zeitalter der KI – Mein Juni-Rückblick

  • Autorenbild: Manuel Naranjo
    Manuel Naranjo
  • 26. Juni
  • 3 Min. Lesezeit
Menschsein in Zeiten der KI - Mein Juni- Rückblick
Menschsein in Zeiten der KI - Mein Juni- Rückblick
Der Monat Juni war für mich ein Monat der Begegnungen, des Austauschs und der Reflexion – vor allem darüber, warum es sich lohnt, im Zeitalter von KI Mensch zu sein. Wie persönliche Verbindungen und kreative Momente meine beruflichen Erfahrungen bereichert haben und warum gerade im digitalen Wandel die menschliche Note unverzichtbar bleibt.

Das ewige Thema KI

Diesen Monat standen zwei Themen im Zentrum meiner Aktivitäten. Eines ist war der derzeitige Dauerbrenner KI, das seit einiger Zeit wie das Damoklesschwert über den Köpfen unserer Sprechergemeinschaft schwebt. Seit Künstliche Intelligenz sich vor bald 3 Jahren zu einem Hype hochgeschraubt hat, prophezeien KI-Evangelisten, dass schon bald die berufliche Existenz vieler Kreativschaffenden ein Ende finden wird. Als Lösung wird ihnen empfohlen, sie sollen sich dieser Technologie öffnen, sich hingeben, ja sogar Kunst damit erschaffen – oder sich ganz umzuschulen. Meiner Meinung nach, mag das für gewisse Bereiche ein Weg oder zumindest eine mögliche Ergänzung sein, nicht aber für Sprecher:innen.

 

Denn im vergangenen Monat allein hatte ich 3 Aufträge, von denen mir bekannt ist, dass die Kunden Vorfeld die Vertonung mit KI versucht hatten. Nach den Aufnahmesessions waren sie jeweils sehr zufrieden und auch froh, dass ich ihre Vorstellungen, samt kreativer Ausflüge, innert 30-60 Minuten umsetzen konnte. Sie mussten sich jeweils eingestehen, dass sie durch den Versuch mit KI weder Geld noch Zeit gespart hatten. Es stimmt mich optimistisch zu sehen, wie einige Kolleg:innen von ähnlichen Erfahrungen berichten. Allmählich scheint bei Auftraggebern ein Sinneswandel stattzufinden. Schön so! Weiter so!

KI ist und bleibt bis auf Weiteres ein Werkzeug, eine Ergänzung aber keinesfalls ein Ersatz für professionelle Sprecher:innen, die ihr Handwerk beherrschen.

Marketing

Das zweite Thema, bei dem mein Menschsein mir im vergangenen Monat in die Karten gespielt hat, war bei der Kundengewinnung. Ich habe viele Jahre Workshops zum Thema «Marketing für Sprecher» geleitet und dabei eine personalisierte Kundenakquise in den Fokus gestellt. Viele Jahre lang konnte ich mir den Luxus leisten, selber keine Akquise betreiben zu müssen. Die Aufträge flutschten einfach so rein – wie wir in der Schweiz sagen «de Charre lauft». Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage (Ja, ich bin überzeugt, dass KI nur marginal meine Auftragslage beeinflusst) war es vergangenen Monat an der Zeit wieder mal «to practice, what I preached» und eine breitangelegte Charmeoffensive zu lancieren, um meine Bekanntheit bei Videoproduzenten in der Schweiz zu steigern.

 

Mein Credo dabei ist:

Wenn du den Text einer E-Mail kopieren und unverändert für einen anderen Empfänger verwenden kannst, ist sie nicht brauchbar!

 

Die Rückmeldungen auf meine E-Mails waren schon beachtlich (knapp 20% Antwortrate), die Nachfassaktion per Telefon hat mich aber völlig umgehauen im positiven Sinne. So viele tolle Feedbacks auf mein Schreiben und meine Demos, spannende Gespräche und interessante Einblicke in die Bedürfnisse und Arbeitsweisen meiner potenziellen Kunden haben mich richtiggehend geflasht! 🤩 


Diese Gespräche beweisen einmal mehr:

Marketing ist nicht in erster Linie Verkaufen! Viel wichtiger ist es, Beziehungen aufzubauen, dem Gegenüber zuzuhören und herauszufinden, welchen Mehrwert man diesen Menschen bieten kann, um ihren (ja genau, IHREN) Erfolg voranzutreiben.

Menschen arbeiten am liebsten mit Leuten, die sie kennen, mögen und denen sie vertrauen. Das kriegt man mit einer generischen, von ChatGPT verfassten E-Mail allein nicht hin. Und ja, es sind dabei sogar ein paar Spontanaufträge dabei rumgekommen! Also, «Mission» nicht nur «accomplished» sondern «exceeded». 💥

 

viel austausch

Als dritten, zusätzlichen Punkt möchte ich noch den ungewohnt hohen und wohltuenden Austausch mit geschätzten Kolleg:innen im vergangenen Monat herausheben. Darunter waren wunderbare Begegnungen mit tollen Menschen wie Maike Bräutigam und Anna Sophia Lumpe während ihres Besuchs in Luzern und intensiver Austausch übers Telefon oder in persönlicher Form, wie zum Beispiel am Plappéro in Zürich. Auch hier habe ich die wunderbaren Vorteile des Menschseins in vollen Zügen genossen.

 

Es hat sich also mehr als gelohnt, im vergangenen Monat Juni ein Mensch zu sein. So starte ich voller Optimismus in die zweite Jahreshälfte von 2025 und freue mich auf viele schöne Begegnungen und Momente voller Menschlichkeit.

Kommentare


bottom of page